11 Uhr – Staffellauf. Ich mache mich auf der 400-Meter-Bahn warm. Kein vorsichtiger Start. Ich sprintete direkt los wie ein Wahnsinniger. Nach 200 Metern merke ich: Keine Chance, das zieh ich nicht durch. Ich breche ab, völlig außer Atem. Danach noch eine Runde joggen – das geht. Aber mit einem üblen Gefühl im Magen. Mir ist kotzübel.

Dann wird’s ernst. Ich bin der Dritte in unserem Team. Meine Schwester kommt angerannt, übergibt mir im Lauf den Stab. Ich drehe mich um, starte – und dann: BAM.

Ich denke, jemand hat mir einen Tritt verpasst. Oder ein Loch im Boden? Irgendwas haut mich aus der Bahn. Ich schaue Roli an, total schockiert. Ich humpel zu den Stangen, halte mich fest – irgendwas stimmt nicht.

Paul und Lukas kommen sofort. Lukas schaut nur kurz: „Die ist durch.“ Ich werde ruhig. Komplett ruhig. Kein Schrei, kein Fluchen – einfach Leere. Paul misst meinen Blutdruck: 90 zu 40. Ich bin kreidebleich. IMG_5302.jpg Und trotzdem: Keine Schmerzen. Null.

Der Rettungsdienst wird gerufen. Ich steige ein, halb verwirrt, halb belächelt – und bin sogar dankbar dafür. Das Lachen, das Rumgealbere – das nimmt der ganzen Sache die Ernsthaftigkeit, die sie verdient hätte.

Im Krankenhaus dann die Diagnose: Achillessehne komplett abgerissen. Ich bekomme einen Gips in Spitzfußstellung. Eltern holen mich ab. Der Abend? Irgendwie entspannt. Die Stimmung? Fast schon gut. IMG_5328.jpg IMG_5309.jpg

Noch hab ich keine Ahnung, was da auf mich zukommt.