Das Ganze ist mir nicht zuhause passiert. Sondern knapp 470 Kilometer davon entfernt. Natürlich bin ich mit dem Motorrad angereist. Natürlich. Mit Sportsachen im Rucksack, voller Vorfreude auf den Tag – und jetzt: kaputte Achillessehne und keine Chance, den Heimweg auch nur ansatzweise selbst zu fahren.
Zum Glück erklärt sich mein Vater bereit, mich abzuholen. Danke, Papa. Um 21:30 Uhr bin ich endlich wieder in der Schweiz – direkt ins Krankenhaus. Anmeldung, Formalitäten, das ganze Programm. Man kennt’s.
Die Checks laufen an: Blutdruck, Ultraschall, Röntgen – die Klassiker. Alles routiniert. Ich sitze da, warte, und plötzlich passiert’s: Die Polizei marschiert in die Notaufnahme. Mit einem Typen in Handschellen.
Ich starre. Alle starren. Die Konstellation ergibt keinen Sinn. Der Typ redet wirres Zeug. Oder war das doch nur Nervosität? Ich weiß es nicht. Während ich noch versuche, das Ganze zu deuten, trudeln 2 oder 3 weitere Polizisten ein. Diesmal offensichtlich verletzt. Ich sitze da mit meinem Fuß im Gips und frage mich, ob ich aus Versehen in eine Netflix-Serie geraten bin.
Es zieht sich. Die Nacht wird lang. Irgendwann, gegen 2 Uhr morgens, werde ich endlich auf die Station gebracht.
Willkommen im neuen Alltag.